Frinton-on-Sea, war früher ein mondäner Rückzugsort der Oberschicht, heute aber ein Überbleibsel längst vergangener Tage. Mit strengen Regeln, akkurat gestutztem Rasen und einer unverrückbaren Ordnung. Marc Isaacs begleitet die exzentrisch charmanten Bewohner*innen in ihrem von Gewohnheiten und Traditionen geprägten Alltag und entwirft dabei ein präzises, skurriles Porträt britischer Eigenart. Mit Gespür für Absurditäten und tiefem Respekt für die portraitierten Menschen zeigt der Film, wie Nostalgie und Identität ineinandergreifen – und was passiert, wenn eine Gemeinschaft versucht, ihre Vorstellung von Normalität gegen eine sich verändernde Welt zu verteidigen. Eine heiter melancholische Studie über Zugehörigkeit, Lebensentwürfe und die Sehnsucht nach einer heilen Welt.

DIRECTOR
-
-
Marc Isaacs
Es sind die vermeintlich kleinen Leute, die Marc Isaacs interessieren, Menschen am Rand der Gesellschaft, im Abseits. Aber nicht als Stereotypen der Exotik, nicht als schrullige Illustrationen, sondern als Seismografen der Gegenwart und ihrer Verwerfungen. In seinen Filmen zeigt Isaacs die beiläufige Alltäglichkeit seiner Protagonist*innen. Er lässt sie zu Wort kommen und wir beobachten, wie sie – ebenso beiläufig – die grossen Themen der Gegenwart verhandeln: Identität, Hoffnung, Ängste. Marc Isaacs ist ein radikaler Humanist.
Zum Dokumentarfilm findet Isaacs 1995 als Assistant Producer bei der BBC. Anschliessend arbeitet er als Assistent von Pawel Pawlikowski. 2001 entsteht sein erster eigener Film, LIFT.