Sie weiss schon früh, dass sie Fotografin werden will. Aber ein Studium ist der eigenwilligen, nonkonformen und sozialistisch nicht lupenreinen Libuše Jarcovjáková verwehrt. Sie muss arbeiten. Und sie tut dies in einer Druckerei. Es entstehen erste Fotoserien. Rauchende, trinkende, schlafende Arbeiter. Atmosphärisch starke Fotographien. Aber nicht das, was die offiziellen Organe sehen wollen. Genauso wenig wie alles andere, was sie sonst fotografiert. Roma-Familien, vietnamesische Fremdarbeiter, vor allem aber das Nachtleben der queeren Szene in Prag. Die Unangepassten, die aus den Schubladen gefallenen. Libuše Jarcovjáková dokumentiert ihr Arbeitsumfeld im sozialistischen Staat, ihre eigenen Exzesse und die der anderen. Sie bekommt Probleme mit der Polizei. Eine Ehe ermöglicht ihr die Ausreise nach West-Berlin. Erste Erfolge in Tokio. Zurück nach Berlin. Dann nach Prag. Die unablässige Suche nach sich selbst bringt auch die politischen Umwälzungen zum Vorschein. Die Filmerzählung besteht ausschliesslich aus Fotographien von Libuše Jarcovjáková, die Tagebucherinnerungen sind von ihr selbst gelesen.

DIRECTOR
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Klára Tasovská
Klára Tasovská ist eine erfahrene und experimentierfreudige Regisseurin. Sie ist Absolventin der Akademie der Bildenden Künste in Prag im Bereich Neue Medien sowie der Prager Filmakademie FAMU, wo sie sich auf den Dokumentarfilmregie spezialisiert.