REWIND & PLAY

  • Alain Gomis
  • Frankreich, Deutschland
  • 2022

Am 15. Dezember 1969 landete Thelonious Monk anlässlich eines bevorstehenden Konzerts in Paris und wurde unmittelbar nach seiner Ankunft zu einem französischen Fernsehsender gebracht, wo ihn der Musiker und Produzent Henri Renaud empfang, um Aufnahmen für die Sendung Jazz Portrait zu machen. Der ausgestrahlte Beitrag dauerte 30 Minuten, die Session selbst jedoch zwei Stunden. Zwei Stunden, welche die große Jazz-Ikone unter dem glühend heißen Studiolicht verbrachte, umgeben von einem Heer von Kameraleuten, deren Sprache er nicht verstand, und der Entmenschlichung der Medienmaschine ausgesetzt, die das Leben und die Arbeit eines Künstlers auf abgehackte Soundbites und triviale Anekdoten reduziert.

In Rewind & Play setzt Alain Gomis das Rohmaterial dieser Session neu zusammen und enthüllt die Wahrheit hinter dem medialen Bild. Durch rhythmische Synkopen, die denen von Monk ähneln, unterläuft der Regisseur die Linearität der diktierten Erzählung, indem er stille Passagen für Monks gedämpfte Reaktionen sprechen lässt, während wiederholte Fragestellungen den unterschwelligen Rassismus des «Jazzporträts» offenbaren. Obwohl Großaufnahmen von schmerzenden Augen und Schweißströmen von der Tortur zeugen, wird Monk durch die Performance wieder befreit, und Gomis gibt ihm im Gegenzug die Möglichkeit der Selbstdarstellung zurück.

«Es treibt mir die Tränen in die Augen, wenn ich sehe, was mein Vater alles durchgemacht hat.» T.S. Monk Jr. Andrei Tănăsescu

  • Alain Gomis

    Der französisch-senegalesische Filmemacher Alain Gomis studierte Kunstgeschichte an der Sorbonne (Frankreich). Sein Regiedebüt gab er 2002 mit L’Afrance, einem Film über die Kämpfe von Migranten in Frankreich, der mit dem Silver Leopard den dem Locarno Film Festival ausgezeichnet wurde. Sein Film Andalucia wurde 2012 bei dem Venice Film Festival gezeigt. Aujourd’hui (TEY), der im Wettbewerb der Berlinale lief, gewann einen Golden Stalion beim Fespaco. Mit Félicité kehrte er 2017 zur Berlinale zurück. Der Film gewann den Grand Jury Prize, einen zweiten Gold Stalion beim Fespaco und vertrat Senegal bei den Oscars, wo er in die engere Auswahl für den Best Foreign Language Film stand.

THE LAST NAME OF JOHN CAGE

Margaux Guillemard Frankreich 2020

Award Icon
THE LAST NAME OF JOHN CAGE

A Match

Indien 2023

A Match

Was hast du gestern geträumt, Parajanov?

Deutschland 2024

Was hast du gestern geträumt, Parajanov?

Lumiere 308: Bâle – Le pont sur le Rhin, 1896

Schweiz

Lumiere 308: Bâle – Le pont sur le Rhin, 1896

GENTLE

Anna Eszter Nemes, László Csuja Ungarn, Deutschland 2021

GENTLE

3:30 PM

Ludwig Wüst Österreich 2020

3:30 PM

INFLORESCENE

Nicolaas Schmidt Deutschland 2020

INFLORESCENE

HAPPY HOMES

Agnese Làposi Schweiz 2022

HAPPY HOMES