Zwei «mavericks», unabhängige Geister, die mit ihren Debütfilmen Hollywood veränderten – und doch kaum unterschiedlicher sein könnten: Orson Welles, Theater- und Radiowunderkind, das gerade einmal 26-jährig mit Citizen Kane (1941) neu definierte, was Kino sein kann; und Dennis Hopper, einst James-Dean-Kumpel und schwer zu kontrollierender Method Actor, der 1969 mit dem Welterfolg Easy Rider dem angeschlagenen Studiosystem eine dringend benötigte Frischzellenkur verpasste.
Der europäisch geprägte Feingeist Welles trifft im November 1970 auf den Hippie-Cowboy Hopper in Beverly Hills. Hopper raucht Kette und trinkt Gin Tonic, gefilmt von mehreren 16mm-Kameras. Welles ist nie zu sehen, aber seine berühmte sonore Stimme gibt ihm eine gottgleiche Präsenz.
Hopper/Welles zeigt in etwas mehr als zwei Stunden nicht mehr als das Gespräch der beiden – und besticht gerade durch diese Beschränkung. Welles ist fasziniert von Hopper, dieser Ausgeburt des Zeitgeists, auf dem Höhepunkt seines Ruhms, und versucht, ihn aus der Deckung zu locken; Hopper schürzt den primitiven «Nicht-Intellektuellen» vor, der sich politisch oder in der Frage der Rolle des Regisseurs (Gott, Magier, Poet?) nicht festlegen will. Hopper/Welles ist auch ein schillerndes Dokument zweier Meister der Manipulation.