Andrej lebt in Frankfurt. Ein Anruf lässt ihn an den Ort seiner Kindheit zurückkehren, in das Haus seines Vaters. Mit Handkamera in einer beinahe durchgängigen Einstellung gefilmt, wird der Besuch zur Spurensuche mit ungewissem Ziel. Das Vergangene vermittelt sich über einen Dialog mit Hanni, einer ehemaligen Schulfreundin, der er hier wieder begegnet, aber vielmehr noch über das Dazwischen, über Gesten und Gesprächspausen. Eine Übung in Unmittelbarkeit, packend unaufgeregt. «So wie einst die Mutter ihrem Sohn befahl, endlich wieder nach Hause zu kommen, als er bereits auf dem Sprung in die weite Welt war, wollte mir mein Vater das gleiche Versprechen abringen. Wenn ich einmal ins Ausland ginge, sollte ich wieder nach Hause kommen, sobald er es wünschte. Intuitiv erkannte ich, dass dies falsch wäre, so entschied ich mich, irgendwann für immer wegzugehen, was ich tat» (Ludwig Wüst). Sein kontinuierliches Filmschaffen verdankt sich gleichfalls einer angestammten Crew aus verlässlichen Techniker: innen und souveränen Schauspieler:innen – wie etwa der wunderbaren Claudia Martini, die in spröder Sinnlichkeit stets von einer somnambulen Aura umflort ist, oder der unberechenbar-verwegene Nenad Šmigoc, ein wahrer «eiskalter Engel» Südosteuropas.

DAS HAUS MEINES VATERS
- Ludwig Wüst
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