Ein Film wie ein Stillleben – nein, wie eine ganze Galerie. Jede Einstellung ein Kunstwerk, jeder Moment eine Ewigkeit. Erzählt wird die Geschichte von dem Seemann Henrique und seiner Frau Beatriz, die vom Meer getrennt und in Gedanken vereint ein Leben teilen, das sechs Kinder hervorbringt und – zumindest in der Rückschau – vollkommen scheint. Es sind die Stimmen der Hinterbliebenen, die hier postum einen Einblick geben in ihre Beziehung, in die Vergangenheit und in eine Welt, die zutiefst geprägt ist sowohl von der übersinnlichen Kraft und Schönheit der Natur wie vom viel zu frühen Tod – dem von Beatriz, aber auch dem von der Frau ihres ältesten Sohnes Jacinto, der Mutter der Regisseurin.
Die portugiesische Filmemacherin Catarina Vasconcelos lässt in ihrem Langfilmdebüt gemeinsam mit ihrem Vater die Liebe der Grosseltern neu aufleben, ohne sie zu verraten. In feinen, geradezu magischen Arrangements aus dem Grenzbereich von Dokumentation und Fiktion, Philosophie und Poesie entsteht das intime Porträt einer Familie zwischen damals und heute, Erinnerung und Trauer, Realität und Fantasie, das sich in seiner Virtuosität nicht völlig erklären, sondern nur mit wachen Augen bestaunen lässt.