Ein Mann rasiert sich und wartet. Geht umher und wartet. Raucht und wartet. Das Flughafengelände, auf dem er sich befindet, ist verlassen, verwahrlost gar, und doch scheint er seinem Abflug entgegenzusehen – geduldig, vergeblich. Der Ort, von dem aus einst Menschen und Maschinen in die ganze Welt starteten, gleicht heute einer Ruine, in der die Überreste moderner Zivilisation vor sich hin rosten. Der gespenstischen Leere um ihn herum begegnet der sich in einem seltsamen Schwebezustand befindliche Protagonist mit Erinnerungen und Erkundungen, mit Tanz und mit Geschichten, mit Briefen und immer wieder mit Streunen.
Für seinen ersten Langfilm hat sich der in London geborene bangladeschische Künstler Naeem Mohaiemen auf den heute verlassenen Flughafen «Athen Ellinikon» begeben, der zuletzt als Auffanglager für Migranten diente. Basierend auf einer Erfahrung seines Vaters, der dort 1977 eine geplante Reise nach Tripoli unterbrechen musste, weil er seinen Pass verloren hatte, thematisiert der Film nicht nur die aktuelle Flüchtlingserfahrung, sondern inszeniert auf eindrückliche, ästhetische Weise eine Choreografie der Stagnation und Entfremdung, die von alltäglichen Ritualen ebenso wie von Humor, Fantasie und Gefühl gekennzeichnet ist.