Wer Travis Bickle einmal begegnet ist, vergisst das nicht. Und auch Travis kann nicht vergessen. Getrieben von den Dämonen der Einsamkeit, schlägt sich der junge Vietnamveteran mit Schlafstörungen durch die New Yorker Nächte. Eine Anstellung als Taxifahrer soll ihm endlich Ruhe bringen und führt genau zum Gegenteil. Vom elenden «Abschaum», der Gewalt und Unzucht um ihn herum zugleich angewidert und gefesselt, entwickelt er bald fatale Erlöserphantasien: Er bringt sich in Form, rüstet sich aus und plant erst einen Präsidentschaftskandidaten zu ermorden, bevor er sich einer blutjungen Prostituierten annimmt, die seiner Mission eine ganz neue Perspektive gibt.
Paul Schrader, der mit seinem zweiten Drehbuch bereits den roten Faden für sein Gesamtwerk legte, fuhr während des Schreibens selber Taxi und verarbeitete in Travis nicht zuletzt auch die eigenen Obsessionen, religiösen Zweifel und Fragen, die ihn als jungen Mann umtrieben. Unter der unerschrockenen Regie eines jungen, passionierten Martin Scorsese und angetrieben von dem furiosen Spiel Robert de Niros zwischen überwacher Irritation und Weltschmerz wurde Taxi Driver zu dem verstörenden, immer wieder unbedingt sehenswerten Meilenstein des 70er-Jahre-Kinos, der er bis heute ist.