Stationen einer Reise: Russland, Deutschland, Italien. Viel genauer lassen sich die Orte kaum bestimmen, an die Sonia auf ihrer Suche nach einem besseren Leben gerät. Und am Ende könnte sie auch ganz woanders sein, denn Sonia lebt in einer Utopie, die mit jeder Station, an der sie Halt macht, qualvoller wird. In St. Petersburg ist die junge Mutter aufgebrochen, hat ihr behütetes, aber unbefriedigendes Leben hinter sich gelassen, um im Westen eine bessere Zukunft zu finden. Als sie sich mit Müh und Not nach Europa durchschlägt, findet sie dort zwar zunächst Arbeit, jedoch nur, um anschliessend umso tiefer ins Unglück zu stürzen. Auf einen Betrug folgt eine Entführung: Sonja wird zur Prostitution gezwungen und von einem Bordell ins nächste verschleppt. Sämtliche Versuche, sich ihren Peinigern zu widersetzen oder gar zu fliehen, enden bestenfalls mit Bestrafung und schlimmstenfalls mit Ortswechsel.
Aber Trance ist ein Film, der nicht nur seiner Hauptdarstellerin einiges abverlangt. Teresa Villaverde begibt sich in ihrem vielleicht mutigsten Werk auf die schwierige Gratwanderung zwischen Poesie und Realismus, um sich ganz dem Inneren ihrer gemarterten Heldin zu widmen. Selten hat sich eine Reise in die Finsternis so sehr gelohnt.