Mr. Long ist ein Meister der Messerkunst – und das nicht nur im herkömmlichen Sinn. Sein besonderes Talent hat dem geheimnisvollen taiwanesischen Routinier vor allem in der zwielichtigen Unterwelt einen Ruf als skrupelloser Auftragskiller beschert. Als ein Job plötzlich doch schiefgeht und Long daraufhin schwer verletzt in Tokio feststeckt, besinnt sich der angeschlagene Profi angesichts der widrigen Umstände mithilfe eines kleinen Jungen schliesslich auf seine wahre Leidenschaft: das Kochen ...
Das neue Gangsterdrama des unter dem Pseudonym Sabu agierenden japanischen Provokateurs Hiroyuki Tanaka ist ein Film, der mit wenigen Worten und äusserst sparsamen Bewegungen auskommt und trotzdem sämtliche Register zieht. Diverse Verstrickungen und eine Riege herrlich aufdringlicher Nebendarsteller machen Mr. Long (2017) zu einer emotionalen Achterbahnfahrt, nach der man am Ende auf wackligen Beinen steht. Inszeniert ist das Ganze wie üblich bei dem 1964 in Wakayama geborenen Schauspieler und Regisseur in präzisen, eindrücklichen Bildern und eingebettet in eine komplexe Erzähldramaturgie, die weder melancholische Momente noch brutale Gewalt scheut und selbst die Verkettung absurdester Ereignisse stets plausibel und unbedingt sehenswert macht.