Dass Ana ihr Leben auf der Reihe hätte, lässt sich nicht gerade behaupten; dabei ist sie jetzt auch schon Mitte zwanzig. Nachdem sie ihren Job als Fahrerin einer Filmproduktion glorios in den Sand gesetzt hat, fährt sie zu ihrer Oma nach Strassburg. Doch dort verläuft auch nichts nach Plan. Was daran liegen mag, dass Ana keinen Plan hat. Dafür lebt sie ihre eher hingepfuschte Existenz mit umso grösserer Souveränität. Sie will sich (noch) nicht festlegen (lassen), sie probiert sich aus, sie macht alte Fehler noch einmal neu und sie geht bei alledem eher instinktiv denn überlegt vor.
In ihrem Spielfilmdebüt nach eigenem Drehbuch erzählt die studierte Philosophin und Schauspielerin Rachel Lang, 1984 in Strassburg geboren, vom Scheitern nicht als abschreckendem Beispiel, sondern als notwendigem Bestandteil des Gelingens. Und ebendies ist das Erfreuliche an ihrem von lakonischem Humor durchwirkten Film, der viel mit Badengehen im übertragenen Sinn, doch nichts mit dem titelgebenden Ort zu tun hat. Die junge Frau im Zentrum ist ein ganz gegenwärtiger Charakter; sie verzettelt sich im Abwägen ihrer Möglichkeiten, während ihr die Felle davonschwimmen. Was schliesslich übrig bleibt, ist das ganz normale Leben.