The OpenEndedGroup – Marc Downie, Shelley Eshkar und Paul Kaiser – versteht sich als Digital-Kunst-Kollektiv, das die bestimmende Technologie der Gegenwart für die Kunstproduktion nutzt. Die Gruppe ermächtigt künstliche Intelligenz zum Schöpfer/Autor des Kunstwerkes; sie nutzt 3D-Visualisierung und Rendering zur Bildherstellung; sie wendet Motion-Capture-Verfahren auf Tanz-Choreografien an (z. B. in Kollaboration mit Merce Cunningham). Ihre audiovisuellen Installationen – die von der Bühne über die Leinwand, die Galerie, das Buch und den öffentlichen Raum alle Plattformen nutzen – kamen u. a. im MoMA und beim Sundance Film Festival zur Aufführung.
Upending ist eine an der Schwelle zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit angesiedelte Arbeit, die es dem Betrachter erlaubt, Gewohntes aus ungewohnter Perspektive zu sehen, indem sie Bekanntes unbekannt erscheinen lässt. Die Achsen, entlang deren der 2010 entstandene experimentelle 3D-Film operiert, heissen Orientierung – Desorientierung – Neuorientierung; ihr Wechselspiel ermöglicht die Erfahrung, wie Bedeutung erst im Prozess der Wahrnehmung hergestellt wird, weil das Wahrgenommene sich eine Bedeutung schafft, ja, schaffen muss. Begleitet wird das Spiel der Bilder von einer Neuaufnahme des Ersten Steichquartetts von Morton Feldman, interpretiert vom FLUX Quartet.