Seit den späten 1990ern hörte man schon von Lenfilm-Titan Aleksej Jurevič Germans Plan, Arkadiy & Boris Strugackiys 1964 veröffentlichten Roman «Trudno byt’ bogom» fürs Kino zu adaptieren – ein Projekt, mit dem sich der Meister schon seit Mitte der 1960er trug und das seither allerhand Spuren in seinem Schaffen hinterliess. Weiteres Gewicht (jenseits der Tatsache, dass es hier um eine Kunstkinoanstrengung sui generis selbst nach russischen Massstäben ging) erlangte die Produktion, als bekannt wurde, dass German an einer als unheilbar diagnostizierten Krankheit litt, der Film also sein Vermächtnis werden würde. Das Ergebnis spricht für sich.
Hard to be a God (Trudno Byt’ Bogom) ist eine visuell monströs-barocke, aus hoch komplexen, oft scheinbar endlosen Plansequenzen gestaltete Science-Fiction-Epopöe, die auf einem Planeten situiert ist, dessen Zivilisation sich auf einem Entwicklungsstand befindet, der etwa unserem Mittelalter entspricht – mit allem, was dazu gehört an Miasma und Aberglaube. Ein Beobachter aus einer anderen, weiter entwickelten Welt soll dort herausfinden, wie unvermeidlich gewisse sozio(r)evolutionäre Irrwege sind. Die Antwort, zu der sich German durchringt, ist niederschmetternd, aber nicht hoffnungslos – der Tonfall mag apokalyptisch sein, am Ende wird das Jüngste Gericht aber doch noch einmal verschoben.
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Aleksej German