DREDD

  • Pete Travis

«Zynisch und gewaltverherrlichend», lautet der wohlfeile Vorwurf, dem sich bereits die Comicvorlage ausgesetzt sah. Kein Wunder, vereint die von Dirty Harry inspirierte Figur des Judge Dredd – erstmals 1977 in der britischen SF-Anthologie «2000 AD» aufgetreten – doch in einer einzigen Person die exekutive, judikative und legislative Macht eines ebenso desolaten wie totalitären Staates. «I am the law», verkündet also der Hüne, dessen Gesicht nie zur Gänze zu sehen ist, bevor er zu seinem «Lawgiver» greift. Gefragt wird später.

Nach einer misslungenen Erstverfilmung (1995, mit Sylvester Stallone) glückt Pete Travis mit Dredd, nicht zuletzt dank Karl Urbans stoischer Leistung in der Titelrolle, ein gradliniger, unsentimentaler Kracher. Er verdichtet die Story auf etwa 24 Stunden in einem abgeriegelten Mega-Block, in dem es den gefürchteten Ma-Ma–Dealer-Clan hochzunehmen gilt, was letztlich einer Ausrottung gleichkommt. Drehbuchautor Alex Garland fürchtet sich nicht vor den moralischen Fragwürdigkeiten des Stoffes. Antworten findet er zwar auch keine – dafür aber fügt Kameramann Anthony Dod Mantle eine drogenrausch-induzierte dritte Dimension in Superzeitlupe hinzu, die die Wirkungen von Gewaltanwendung zu ungläubig bestaunten physikalischen Wunderwerken werden lässt.

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