Das Kunsthistorische Museum Wien nennt nicht nur eine Schatzkammer sein eigen, sondern ist eine. Bedeutende Zeugnisse künstlerischen Schaffens werden in dem imposanten Bau gegenüber der Hofburg alljährlich von zahllosen Besuchern aus aller Welt bestaunt. Wie aber kommt es zu einer bestimmten Präsentation bestimmter Preziosen in einem bestimmten Saal? Wer denkt sich was dabei? Wer sind die Menschen, die die Maschine Museum ins Rollen bringen und am Laufen halten? Was machen sie so den ganzen Tag?
Mit Das Grosse Museum liefert der renommierte, 1960 in Salzburg geborene Dokumentarfilmer Johannes Holzhausen ein Institutionen-Porträt in bester Wiseman-Tradition. Holzhausen, der selbst Kunstgeschichte studierte, bevor er seine Ausbildung an der Wiener Filmakademie absolvierte, beobachtet und hört zu. Er sammelt Impressionen, gibt Einblicke in vielfältige Arbeitsbereiche von der Restauration bis zum Marketing und montiert sie zu einem höchst lebendigen und immer wieder sehr witzigen Bild des Alltags hinter den Kulissen. Dabei wird zwanglos auch die dem Ausstellen von Kunstwerken übergeordnete, repräsentative Aufgabe des Hauses deutlich: das Erbe der k.u.k. Monarchie für die Gegenwart zu erschliessen – und damit für die Republik Österreich identitätsstiftend zu wirken.