Während Richard Nixons erster Amtszeit (1969–1973) verdrehten Stabschef H.R. «Bob» Haldeman, Berater für Innere Angelegenheit John Ehrlichman und Rechtsberater Dwight Chapin – später allesamt wegen ihrer Verwicklungen in den Watergate-Skandal zu Gefängnisstrafen verurteilt – an die 500 Rollen Super-8-Film. Material, das im Zuge der Untersuchung des Skandals konfisziert wurde, im Gegensatz zu den notorischen White-House-Tapes aber kein inkriminierendes Beweismaterial enthielt und für Jahrzehnte in den Archiven verschwand. Es handelt sich um die Homemovies dreier dienstfertiger, junger Männer, die beflissen dokumentieren, was das aufregende Leben im Weissen Haus und im Dunstkreis des Präsidenten so hergibt: von der marmornen Kloschüssel in Paris bis zum historischen Besuch in China, von der Ehefrau, die peinlich berührt aus dem Bild entweicht, bis zu Nixons Telefonat mit den Männern auf dem Mond, nicht zu vergessen das Eichhörnchen, das im Garten eine Nuss vergräbt.
Lebendig werden die stummen Aufnahmen in Our Nixon, Penny Lanes erstem langen Dokumentarfilm, in der sorgsamen Montage mit Tonbandaufnahmen, Nachrichtenbildern und Interviews. Sie verknüpft den Alltag und die Weltgeschichte, das Private und die Politik zu einem dichten Gewebe, das jenseits jener einengenden Kategorien Eigenständigkeit und Wirkungsmacht fordert.