SINGAPORE SLING

  • Nikos Nikolaidis

Auf der Suche nach einer vermissten jungen Frau namens Laura kommt der angeschossene Detektiv Singapore Sling zu einer abgelegenen Villa irgendwo im Nirgendwo. Es öffnet ihm die Tochter des Hauses, er bricht erst einmal zusammen. Der Zuschauer weiss da schon, wem er in die Hände gefallen ist: einem perversen Mutter-Tochter-Gespann, das wie wild vor sich hin metzelt und einen Garten voller Gräber hat. Wenn die beiden gerade niemanden ermorden, ergehen sie sich gemeinsam in Sadomaso-Exzessen. Sling wird bald klar, dass seine Suche hier wohl ein Ende haben wird ...

Das narrative Grundgerüst erkennt der Cinephile sofort: Otto Premingers Laura (1944) – nur dass dessen Detektiv dachte, die Dame sei tot und deshalb umso überraschter ist, als sie ihm leibhaftig erscheint. Bei Nikos Nikolaidis (1939–2007) hingegen weiss man nie, ob die Lebenden nicht eigentlich schon tot sind: Von seinem Langfilmerstling Evridiki BA 2037 (1975) bis hin zu seinem letzten Werk, The ZeroYears (2005), wirken seine existenzialistischen Genre-Pastiches wie von manisch träumenden Untoten bevölkert. Singapore Sling ist sein exzessivstes wie faszinierendstes Werk: Die Kunst-Camp-Ästhetik hat einen entrückten Alt-Porn-Charme, die Handlung eine beträchtliche Splatterfilm-Poesie. Eine genuin verstörende Féerie.

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