Zwei frisch Verstorbene haben keine Lust auf ihr Dasein im Land der Schatten. Sie hoffen über den Jakobsweg ans Ende ihres Universums zu gelangen, um von dort einen Zugang in die Welt der Lebenden zu finden. Auf ihrer Wanderung durch unwirtliche Landstriche, mal auf dem Rücken eines Pferdes, mal im Rollstuhl, begegnen sie eigenartigen Wesen, Bäumen mit Ohren oder sprechenden Tieren.
Es ist ein Weg der Selbstprüfung, auf dem die beiden munter über das Sein philosophieren. Wer sich erst einmal auf die ungewöhnliche Ausgangssituation eingelassen hat, wird schnell von den atmosphärisch-expressiven Roadmovie-Landschaftsbildern von Kameramann Eduard Grau (A Single Man) in Bann gezogen. Aber auch die Ironie und der surreale Humor machen die Magie dieses unorthodoxen Films aus, dessen Geschichte mit Dialogen in russischer Sprache erst im Schneideraum entstand.
Sergio Caballero, 1966 geboren, ist Co-Leiter des Sónar-Festivals für neue Musik und Multimedia-Kunst. Er bewegt sich in verschiedenen Kunstgattungen von der Skulptur bis zu konzeptueller Kunst und elektronischer Musik. Zusammen mit Pedro Alcalde entstanden sechs Kompositionen für die National Dance Company. Sein Erstling Finisterrae wurde am Filmfestival Rotterdam mit dem Tiger Award ausgezeichnet.